Mediation bedeutet Vermittlung und ist ein Verfahren zur Konfliktlösung. Die Streitschlichter helfen den Betroffenen sich über ihre Gefühle und Interessen klar zu werden und  gemeinsam eine Lösung ohne Verlierer zu finden.

Der Erwerb von Sozialkompetenz ist im Schulprofil der Realschule Steinberg verankert. Das Konzept der Streitschlichtung unterstützt dieses Ziel, indem sozial engagierte Schüler sich verantwortungsbewusst einbringen können und Schüler, die Streit mit Mitschülern haben Hilfestellung durch Mitschüler erhalten können.

Die meisten Schüler, die sich für diese AG melden, bringen ein hohes soziales Engagement bereits mit. Sicheres Auftreten, Gerechtigkeitssinn, Erkennen von nonverbaler Kommunikation, Eingehen auf Gefühle und Gesprächsführung wird Video unterstützt geübt.

Während des Trainings, in Anlehnung an das Bensberger Modell, werden folgende Schritte systematisch geübt:

- Schlichtung einleiten

Der Streitschlichter oder die Streitschlichterin nimmt sich Zeit für den Konflikt, schafft ein Vertrauensverhältnis zu beiden Parteien und vereinbart Gesprächsregeln. Die Unparteilichkeit wird zugesichert.

- Sachverhalt klären
Die Kontrahenten legen ihre Position dar. Der Vermittler fasst die  unterschiedlichen Auffassungen klar zusammen und vermittelt ein gegenseitiges Verständnis ohne Schuldzuweisungen.

- Lösungen suchen und Verständigung finden
Gemeinsam werden dann Lösungsmöglichkeiten gesucht, mit denen beide Parteien einverstanden sind.

- Vereinbarungen treffen und schriftlich festhalten
Diese Vereinbarung wird schriftlich festgehalten und unterschrieben.

Es wird ein Folgetermin festgelegt, um zu überprüfen, ob die Vereinbarungen eingehalten worden sind.

Seit  einigen Jahren gibt es an der Realschule Steinberg die Möglichkeit, Konflikte unter den Schülern eigenverantwortlich zu lösen. Im Jahr 2009 wurden keine Streitschlichter ausgebildet, da kein Streitschlichtungsraum zur Verfügung stand. Aber seit 2010 gibt es wieder einen eigenen Raum und die sieben neu ausgebildeten Schüler sind sehr engagiert tätig.

Auch wenn Vertraulichkeit ein wichtiger Aspekt der Mediation ist, gibt es viele positive Rückmeldungen von Schlichtern und Streitenden.

Die soziale Kompetenz der Streitschlichter wird verstärkt, da sie sich aktiv in diese Schule einbringen und Verantwortung übernehmen können. Sie erleben, dass sie mit ihren Schlichtungsgesprächen viel bewirken können.

Die Schüler, die zur Streitschlichtung kommen, finden Ansprechpartner, die sie ernst nehmen und mit ihnen herauszufinden, woher ihre Probleme mit Mitschülern kommen. So können kleinere Schwierigkeiten direkt geklärt und ernste Konflikte vermieden werden.

Diese Schüler der Klasse acht verfügen über eine sehr hohe Sozialkompetenz. Doch die Aufgabe, jüngeren Schülern bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen, erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

In Zukunft können daher auch die Schüler der Klasse neun diese AG anwählen. Auch der Schlichtungsraum soll noch ansprechender gestaltet werden. Die amtierenden Streitschlichter wollen den Raum streichen. Als Dekoration sind unter anderem Fahnen aller in der Schule anwesenden Nationalitäten und Begrüßungsformeln  in den entsprechenden Sprachen geplant.

Da wir einige neue Kollegen haben, ist vorgesehen, das Streitschlichtungsprogramm nicht nur den Schülern der Klassen fünf, sondern auch nochmals dem Kollegium in einer Lehrerkonferenz vorzustellen.